Helmstedt

Helmstedt
Hẹlmstedt,
 
1) Kreisstadt in Niedersachsen, 140 m über dem Meeresspiegel, am Südrand des Lappwaldes, 28 600 Einwohner; ehemalige Universitätsbibliothek; Zentrum des Helmstedter Braunkohlenreviers; Metall- und Holzverarbeitung, Textil- und Bauindustrie. Der Stadtteil Bad Helmstedt im Brunnental ist staatlich anerkannter Erholungsort.
 
 
Ehemalige Benediktinerklosterkirche Sankt Ludgeri mit oberirdischen Felicitaskrypta (11. Jahrhundert) und der Doppelkapelle Sankt Peter und Johannes im Klosterhof (um 1050); Kloster Marienberg (1176 gegründet) mit romanischer Kirche (1256 geweiht), Paramentenwerkstatt und reichem Paramentenschatz; evangelische Pfarrkirche Sankt Stephani, eine gotische Hallenkirche (vor 1300) mit guter Innenausstattung des 16./17. Jahrhunderts. Das Juleum (1592-97), die Aula und Auditoriengebäude der ehemaligen Universität, ist eines der schönsten Renaissancebauwerke in Deutschland; in der Altstadt Fachwerkhäuser (v. a. 16./17. Jahrhundert).
 
 
Neben dem im 9. Jahrhundert aus einer Missionszelle des Klosters (Essen-)Werden entstandenen und mit diesem bis 1802 durch einen gemeinsamen Abt verbundenen Kloster Sankt Ludgeri entstand ein 952 erstmals urkundlich erwähntes Dorf, neben dem sich ein Kaufmannswiek entwickelte (ab 11. Jahrhundert Markt- und Münzort). Stadtrechte wurden 1247 bestätigt. Die Herrschaft über die Stadt (1426-1518 Hansestadt) verlor der Abt 1490 an die in Wolfenbüttel residierenden Herzöge von Braunschweig(-Lüneburg). 1576-1810 bestand die von Herzog Heinrich Julius gegründete Landesuniversität (Academia Julia).
 
 2) Landkreis im Regierungsbezirk Braunschweig, Niedersachsen, 674 km2, 100 600 Einwohner; erstreckt sich an der Grenze zu Sachsen-Anhalt. Zwischen der Kreisstadt Helmstedt und Schöningen liegt das durch Großtagebaue und Rekultivierungsflächen gekennzeichnete Abbaugebiet tertiärer Braunkohle (im Bereich der Helmstedt-Oscherslebener Mulde) mit den Braunkohlekraftwerken Buschhaus und Offleben. Das Helmstedter Revier ist umgeben von Agrarlandschaften, die von bewaldeten Höhenzügen (Elm, Elz, Dorm, Lappwald) unterbrochen werden. In der Schöninger Lössbörde (im Süden) dominieren Weizen- und Zuckerrübenanbau, auf den Grundmoränenböden Kartoffel-, Roggen- und Futterpflanzenanbau (mit Viehhaltung). Neben Bergbau und Energiegewinnung sind Baustoff-, Nahrungs- und Genussmittel-, Zucker- und Metall verarbeitende Industrie von Bedeutung. Für das nördliche Kreisgebiet ist Wolfsburg mit dem Volkswagenwerk Pendlerzielort.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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